Virgo Sancta Caecilia / Ensemble Candens Lilium
Gesänge aus dem Antiphonar der Anna Hachenberch / Köln, St. Cäcilien, um 1520





medieval.org
Raum Klang · Marc Aurel Edition MA 20044

2010






1. Regem, confessorum dominum [0:28]
Invitatorium · tutti vokal

2. Virgo Sancta Cecilia [0:51]
Antiphon · tutti vokal

3. Sancta Cecilia Christi martir [3:05]
Responsorium · SL, TP, WW, VH

4. Omnes Populi [0:46]
Antiphon · tutti vokal

5. Antoine BRUMEL. Pleni [1:27]
6. JOSQUIN. Agnus Dei [1:58]
Instrumentalversion: NR, RB

7. [3:16]
Antiphon. Patroni digni merita
Psalm. Laudate pueri
Antiphon
tutti vokal

8. Gloriose Christi confessor [3:04]
Responsorium · EM, LB, tutti vokal

9. [7:16]
Antiphon. Celebrem sancti patris
Magnificat
Antiphon
tutti
10. Maria, mater pia [1:21]
anonymous · SL, WW

11. [8:35]
Circulus annalis
Responsorium · SL, TP, WW, VH
Postludium
NR, RB

12. Cum sublimatus [6:58]
LB, EM, SL, WW

13. Redeuntes [1:04]
Buxheimer Orgelbuch · anonymous
NR, RB

14. Christi virgo dilectissima [3:12]
Responsorium · tutti vokal

15. JOSQUIN. Per illud ave [1:15]
LB, WW

16. Dabit illi Dominus Deus [7:28]
Responsorium · SL, WW, LB, tutti vokal








Ensemble Candens Lilium
Norbert Rodenkirchen

Gesang:
Lydia Brotherton (LB)
Sabine Lutzenberger (SL)
Elodie Mourot (EM)
Veronika Holliger-Jensovska (VH)
Tanja Polt-Lutsenko (TP)
Witte Maria Weber (WW)

Rolf Bischoff (RB) Tenorfidel
Norbert Rodenkirchen (NR) Traversflöte, Harfe




Recorded: Museum Schnütgen, St. Cäcilien, Köln I7.-19.10.2009
Executive producer: Dr. Richard Lorber, WDR3
Recording producer: Barbara Valentin
Recording engineer: Martin Andrae
Recording assistant & editing: Patrick Both
p. 2009 Westdeutscher Rundfunk Köln

Im Auftrag des Museum Schnütgen, Stadt KiiIn
Idee und Realisation: Norbert Rodenkirchen, Dr. Dagmar Täube

Fotos: Atelier für Papierrestaurierung, Dirk Ferlmann, Köln,
© Museum Schnütgen (cover),
Patrick Both (ensemble foto)

Übersetzungungen: Dr. Heinz Erich Stiene (Lateinisch. Deutsch),
Howard Weiner (Englisch)

© 2010 marc aurel edition GmbH, LC oo572
Licensed by WDR mediagroup licensing GmbH
Catalogue number MA 20044

Quellen:
Die Musik wurde eingespielt unter Verwendung von Faksimiles der Handschriften, bzw. der frühen Drucke

Antiphonar der Anna Hachenberch: St. Cäcilien, Köln 1520, Museum Schniitgen, Inventar Nr. C 44 a-b
Redeuntes: Buxheimer Orgelbuch, München Bayerische Staatsbibliothek, Mus 3725
Per illud ave + O Maria: Bicinia, sive cantiones, Druck von Pierre Phalèse, Antwerpen 1590
Pleni + Sanctus: Bicinia gallica, latina, germanica, Druck von Georg Rhaw, Wittenberg 1545



English liner notes









Über diese Aufnahme

Es ist nicht bekannt, wer Anna Hachenberch war. In der im Museum Schnütgen liegenden Handschrift steht eingefügt: Hunc librum Antiphonarium scripsit ac notavit Anna Hachenberch magno cum labore cuius anima requiescat in sancta pace. ("Dieses Buch schrieb und notierte mit großem Fleiß Anna Hachenberch. Ihre Seele möge ruhen in heiligem Frieden.") Aber ist es nicht so, dass ein Geheimnis umso stärker unsere Fantasie beflügelt, je weiter wir von einer Antwort entfernt sind? Geh6rte Anna Hachenberch zum Kloster der Augustinerinnen, welche seit 1475 in St. Cäcilien ansässig waren, aber vorher ab 1198 ihr Kloster Maria vom Weiher in Köln betrieben hatten? In den Klosterarchiven findet sich lediglich die namentliche Erwähnung einer vermutlich verwandten Nonne an St. Cäcilien namens Agnes Hachenberch, gestorben im 16. oder 17. Jahrhundert. Neben dieser unscheinbaren Notiz gibt es keinerlei Hinweise auf Anna Hachenberchs Biographie. Der Hinweis auf ihre Seelenruhe cuius anima requiescat wurde wohl von späterer Hand eingefügt, ist also kein eindeutiger Beleg ihrer konkreten Lebenszeit. Wegen der aufsehenerregend schönen Illuminationen, welche nachweislich aus der Kölner Werkstatt der Fraterherren am Weidenbach stammen, wird die Handschrift um das Jahr 1520 datiert und gehörte seitdem zum Besitz von St. Cacilien.

Hat Anna von Hachenberch — wie der obige Eintrag scripsit ac notavit unter Umständen nahelegt — beim Schreiben und Notieren des Antiphonariums ihren eigenen musikalischen und dichterischen Beitrag eingebracht, z.B. bei den außergewöhnlichen vokalen Verzierungen und bei Texten, die sich auf nur für St. Cäcilien relevante Kölner Heilige beziehen? Kopierte sie teilweise aus früheren Büchern des Vorgängerklosters Maria vom Weiher und dokumentierte sie somit eine gewachsene Tradition? Wir werden es wohl nie genau erfahren. Es ist jedoch nicht abwegig zu vermuten, dass das Antiphonar der Anna Hachenberch sowohl einen Großteil des bei den Kölner Augustinnerinnen seit dem 13. Jahrhundert entwickelten und im Kloster Maria vom Weiher verwendeten Repertoires enthält als auch spätere Gesänge, die ausschließlich für St. Cäcilien bestimmt waren. Die Handschrift enthält teilweise originale Offiziumstexte und Gesänge, welche weltweit in keiner anderen Handschrift zu finden sind. Das Ensemble Candens Lilium unter der Leitung von Norbert Rodenkirchen widmet sich einigen dieser faszinierenden Unikate auf der vorliegenden CD und bringt sie seit dem aus-gehenden Mittelalter erstmals wieder zum Erklingen.


Die gregorianischen Gesänge dieses Manuskripts zeigen einen reifen, überaus bezwingenden Spätstil der gregorianischen Melodik und melismatischen Ornamentierung. Dies ist umso erstaunlicher, als bei solch späten Gregorianik- Handschriften von Seiten der Musikwissenschaft zumeist von einer verkümmerten oder verarmten Tradition gesprochen wird. Diese Sichtweise lässt aber außer acht, dass sich bisweilen auch in späteren Epochen das frühmittelalterliche Corpus der Gregorianik auf ganz besondere Art künstlerisch weiterentwickelt hat. In diesem Sinne möchte das Ensemble Candens Lilium auf dieser CD ein Zeugnis geben von der klingenden Pracht des klösterlichen Gesangs, welcher an St. Cäcilien mehrmals täglich zu hören war.

Die Auswahl für diese Aufnahme erfolgte bewusst in Bezug auf eine musikalisch faszinierende Vielseitigkeit und gab somit einem klingenden Florilegium aus Gesängen zu verschiedenen Festen und Tageszeiten den Vorrang vor liturgischer Korrektheit. Das tägliche Singen während der monastischen Gebetszeiten schließt ja normalerweise auch den ausgedehnten Vortrag von Psalmrezitationen mit ein; in einer Praxis, die bis heute im Prinzip unverändert geblieben ist. Diese Praxis wird auf der vorliegenden Aufnahme mit nur einem Psalm sowie einem Magnificat dokumentiert. Beide Gesänge werden jedoch in den original historischen Rezitationsformeln der Handschrift vorgetragen, welche von den heute noch gebräuchlichen leicht abweichen.

Aus drei wichtigen Festen für die Kölner Klostergemeinschaft wurden für diese CD Antiphonen und Responsorien (Wechselgesänge) ausgewählt. Das erste Offizium "In festo gloriose virginis Cecilie patrone nostre" betrifft die Namenspatronin St. Cäcilia. Es ist nicht verwunderlich, dass diese bedeutende Heilige der Musik mit besonders ergreifenden Gesängen verehrt wurde. Den größten Teil der CD nehmen Offiziumsgesänge eines weitereren Patrons ein, des heiligen Evergislus, "De sancto Evergislo patrono nostro". Dieser Märtyrer des 6. Jahrhunderts war ein Schüler St. Severins und der fünfte Kölner Bischof. Im 10. Jh. ließ Erzbischof Bruno die Gebeine des Evergislus nach St. Cäcilien überführen. Im Antiphontext "Celebrem sancti patri" wird in Bezug auf Cäcilia und Evergislus von einem Doppelpatronat gesprochen. Die Musik zu diesem Offizium ist fast durchgehend spektakulär und einzigartig in ihrer sängerisch anspruchsvollen Virtuosität und ihrer bezwingenden vokalen Verzierungskunst. Die CD präsentiert ferner das Fest von der Verkündigung Mariens durch den Engel, "In annunciacione sancte Marie virginis" . Dieses Offizium bedient sich zum Teil auch bekannter Texte aus anderen Handschriften, erweitert jedoch die Melodien auf berückende Art mit neu geschaffenen Wendungen und einer hohen Kunst der geschmeidigen Ausschmückung des Grundmodus. Das Fest Mariä Verkündigung spielt für alle mittelalterlichen Frauenklöster eine herausragende Rolle zur Identitätsstiftung der weiblichen Klostergemeinschaft.

Manches in Anna Hachenberchs Handschrift erinnert von fern an Hildegard von Bingen, obwohl zwischen beiden Frauen gut 400 Jahre Geschichte liegen. Darf man hier also ganz spekulativ von einer rheinischen Tradition des gregorianischen, außerordentlich verzierten Frauengesanges sprechen? Ob die tägliche Gesangspraxis im Vorgängerkloster zu St. Cäcilien, Maria vom Weiher (1198-1474) zumindest inspiriert war von der außerordentlich melismatischen, "kreativen" Vokalkunst der Hildegard von Bingen muss wohl Hypothese bleiben, weil die Vorgängerhandschriften zu unserem Antiphonar nicht überliefert sind. Was wissenschaftlich nicht zu belegen ist, kann vielleicht im Hören erahnt werden.


Das Gesamtprojekt der Erschließung, also der photographischen Dokumentation, wissenschaftlichen Kommentierung und musikalischen Aufnahme des Antiphonars der Anna Hachenberch erfolgt im Auftrag des Museum Schnütgen Köln und in Zusammenarbeit mit Dr. Dagmar Täube, der kommissarischen Direktorin des Museums. Großzügig gefördert wurde das Projekt durch die Kulturstiftung der Kreissparkasse Köln. Die Untersuchung des Textbestands und ihrer liturgischen Einordnung erfolgt in einer separaten Abhandlung durch Dr. Heinz Erich Stiene, Universität Köln, der auch die Übersetzungen für diese CD verfasst hat. Die vorliegende Aufnahme wurde produziert vom Westdeutschen Rundfunk unter der Federführung von Dr. Richard Lorber und fand am Originalort der Entstehung im romanischen Kirchenschiff von St. Cäcilien mit seiner herausragenden Akustik statt. Heute befindet sich dort das Museum Schnütgen mit seiner international renommierten Sammlung mittelalterlicher Kunst.

Natürlich liegt das Jahr 1520 streng genommen längst nicht mehr im Mittelalter, sondern in der Epoche der Renaissance und die Musik abseits der einstimmigen Gregorianik war zu dieser Zeit schon seit langem ganz neue Wege gegangen. Als kleiner Kontrapunkt und zur Einrahmung der verschiedenen Feste ist auf der vorliegenden CD die stilistisch grundverschiedene Musik der Zeit um 1520 ebenso vertreten mit einigen kurzen, zwei-stimmigen Auszügen (Bicinien) aus größeren geistlichen Vokalwerken von Josquin Desprez, Antoine Brumel sowie aus dem etwas früheren Buxheimer Orgelbuch; sowohl in instrumentaler als auch teilweise in vokaler Ausführung.

Speziell für diese CD Aufnahme gründete der künstlerische Leiter der Schnütgen Konzerte — Musik des Mittelalters Norbert Rodenkirchen das Ensemble Candens Lilium mit sechs exzellenten Sängerinnen und einem Tenorfidel Spieler — allesamt international anerkannte Interpretinnen und Interpreten mittelalterlicher Musik aus sechs verschiedenen Ländern: Elodie Mourot aus Frankreich, Witte Maria Weber aus der Schweiz, Tanja Polt-Lutsenko aus der Ukraine, Veronika Holliger-Jensovska aus Tschechien, Lydia Brotherton aus den USA sowie Sabine Lutzenberger und Rolf Bischoff aus Deutschland. Candens Lilium ist ein Zitat aus einer Sequenzdichtung des berühmten Notker Balbulus von St. Gallen: Klare, hell strahlende Lilie. Dieser Titel steht stellvertretend für das transzendente Klangideal der musikalischen Interpretation dieser Aufnahme. Die einzelnen Stimmen fügen sich — selbst in den solistisch gesungenen Versen — immer zurückhaltend in den entrückenden Gesamtklang ein; in dem Bewusstsein, dass die klösterlichen Offiziumsgesänge seit der allerfrühesten Christenheit immer auf eine spirituell höhere Ebene hinweisen und sie durch ihre teils kontemplative, teils ekstatische Klanglichkeit erlebbar machen möchten.








About this recording

The identity of Anna Hachenberch is not known. Preserved in Cologne's Schnütgen Museum, the manuscript carries the annotation: Hunc librum Antiphonarium scripsit ac notavit Anna Hachenberch magno cum labore cuius anima requiescat in sancta pace. ("This book was written and notated with great diligence by Anna Hachenberch. May her soul rest in eternal peace.") But is it not true that a mystery stimulates the imagination all the more the farther away we are from an answer? Did Anna Hachenberch belong to the monastery of Augustinian sisters who were domiciled in St. Cecilia's since 1475, but who previously, from 1198, had their convent in Cologne's Maria vom Weiher Monastery? Mentioned in the monastery's archives is merely a nun by the name of Agnes Hachenberch, possibly a relative, who died in the sixteenth or seventeenth century. Aside from this unremarkable notice, there exists no information concerning Anna Hachenberch's biography. The reference concerning her soul resting in peace was undoubtedly added by a later hand, and is thus not unequivocal evidence of her actual biographical dates. On the basis of the spectacularly beautiful illuminations, which demonstrably originated in the Cologne workshop of the Brethren of the Common Life on the Weidenbach, the manuscript can be dated to around 1520, and has been in the possession of St. Cecilia's since then.

Did Anna Hachenberch — as the above-quoted entry "scripsit ac notavit" might suggest — make her own musical and poetic contribution while writing and notating the antiphonary, for example, in the extraordinary vocal embellishments and in the texts that refer to Cologne saints relevant only to St. Cecilia's? Did she in some cases copy out of earlier books from the pre-decessor monastery Maria vom Weiher, and thus document a tradition? We will probably never find out. It is, however, certainly not wrong to assume that Anna Hachenberch's antiphonary contains both a large portion of the repertoire developed by Cologne's Augustinian sisters since the thirteenth century and employed in Maria vom Weiher Monastery as well as later chants that were intended exclusively for St. Cecilia's. The manuscript partly contains original texts for the officium and chants that are not to be found in any other manuscript from anywhere else in the world. Ensemble Candens Lilium, under the direction of Norbert Rodenkirchen, explores several of these fascinating unique specimens on the present CD and brings them to life again for the first time since the late Middle Ages.

The Gregorian chants of this manuscript display a mature, entirely convincing late style of Gregorian melody and melismatic embellishment. This is all the more astonishing since in discussions of such late Gregorian manuscripts, musicologists generally tend to speak of a degenerated or impoverished tradition. However, this point of view does not take into account the fact that at times, even in later epochs, the early medieval corpus of Gregorian chant evolved artistically in a very special manner. In this sense, Ensemble Candens Lilium would like to give evidence on this CD of the tonal splendor of the monastic chant that would have been heard several times a day in St. Cecilia's.

The selection of pieces for this recording was consciously made with regard to a musically fascinating manysidedness, and therefore priority was given to a sonorous florilegium of chants for various feasts and times of day rather than to liturgical correctness. The daily singing during the monastic prayer hours normally also includes the extended recitation of Psalms, in a practice that has in principle remained unaltered up to the present day. This practice is documented on the present CD with only one Psalm and a Magnificat. However, both chants are performed with the original historical recitation formulas of the manuscript, which differ slightly from those still in use today.

For this CD, antiphons and responsories (antiphonal chants) were chosen from three important feasts for the Cologne monastic community. The first officium "In festo gloriose virginis Cecilie patrone nostre" refers to the patron saint, Saint Cecilia. It is hardly surprising that this important patron saint of music was venerated with particularly touching chants. The largest portion of the CD is taken up by officium chants for a further patron saint, Saint Eberigisil, "De sancto Evergislo patrono nostro." This sixth-century martyr was a pupil of St. Severin and the fifth bishop of Cologne. In the tenth century, Archbishop Bruno had Eberigisil's mortal remains moved to St. Cecilia's. In the antiphon text "Celebrem sancti patri," Cecilia and Eberigisil are referred to in terms of a double patronage. The music to this officium is spectacular almost throughout and unique in its vocally challenging virtuosity and its compelling vocal ornamentation. The CD additionally presents the Feast of the Annunciation, "In annunciacione sancte Marie virginis." To a certain extent this officium makes use of known texts from other manuscripts, but expands the melodies in an enchanting manner with newly created turns of phrase and a high art of supple embellishment of the basic mode. The Feast of the Annunciation played an outstanding role for all medieval convents in the establishment of a sense of identity in the female monastic community.

Much in Anna Hachenberch's manuscript is distantly reminiscent of Hildegard of Bingen, although some four hundred years of history lie between the two women. May one thus speak here, entirely speculatively, of a Rhenish tradition of extraordinarily ornate Gregorian chant for women? The question of whether the quotidian vocal practice in St. Cecilia's predecessor monastery, Maria vom Weiher (1198-1474), was at least inspired by the extraordinarily melismatic, "creative" vocal art of Hildegard of Bingen must probably remain unanswered, since the predecessor manuscripts of our antiphonary have not survived. But that which cannot be documented, can perhaps be perceived through listening.

The complete research project, that is to say, the photographic documentation, scholarly annotation, and musical recording of Anna Hachenberch's antiphonary, is being carried out on behalf of the Schnütgen Museum, Cologne, and in collaboration with Dr. Dagmar Täube, the museum's acting director. The project was generously supported by the Cultural Endowment of the Kreissparkasse Cologne. An analysis of the texts and their liturgical classification are to be published in a separate essay by Dr. Heinz Erich Stiene of Cologne University, who also made the German translations for this CD. The present recording was produced by the West German Radio (WDR) under the direction of Dr. Richard Lorber, and took place in the original venue of the manuscript's creation, in the Romanesque nave of St. Cecilia's with its outstanding acoustics. Today, it is the home of the Schnütgen Museum with its internationally renowned collection of medieval art.

Strictly speaking, 1520 was of course no longer the Middle Ages, but rather the Renaissance, and music, apart from monophonic Gregorian chant, had by this time long since set out along new paths. As a small contrast, and to frame the various feasts, the stylistically entirely different music of the time around 1520 is also to be heard on this CD in several short, two-part excerpts (bicinias) from larger sacred vocal works by Josquin Desprez and Antoine Brumel as well as from the somewhat earlier Buxheim Organ Book, both in instru-mental as well as partially vocal renditions.


Norbert Rodenkirchen, the artistic director of the Schnütgen Concerts — Music of the Middle Ages, founded Ensemble Candens Lilium especially for this CD recording. The members of the ensemble, six singers and a tenor-fiddle player, are all internationally recognized performers of medieval music from six different countries: Elodie Mourot from France, Witte Maria Weber from Switzerland, Tanja Polt-Lutsenko from Ukraine, Veronika Holliger-Jensovska from the Czech Republic, Lydia Brotherton from the USA, and Sabine Lutzenberger and Rolf Bischoff from Germany. Candens Lilium is a quotation from a sequence poem by the famous Notker the Stammerer of Saint Gall: clear, radiant lily. This title stands for the transcendental sound ideal of the musical interpretation of this recording. The individual voices blend — even in the soloistically sung verses — always unobtrusively in the enrapturing overall sound, in the consciousness that since earliest Christendom the monastic officium chants have always alluded to a higher spiritual level, and want to make this accessible through the partly contemplative, partly ecstatic sonority.