Kramer, Zunft & Kurtzweyl CD-KZK1
1997
Der Markt ist eröffnet
1. Moresca [3:48]
P. Attaignant, 15. Jh.
Die Spielleut
2. Maienzit [5:07]
Neidhart von Reuental, 13. Jh.
Der Narr
3. Ductia [1:31]
Italien, 14. Jh.
Der Tanz auf dem Markt
4. Bransle d'Ecosse [1:58]
Thoinot Arbeau, 1589
5. Indian Queen [2:40]
Anonymous. England um 1500
An der Taverne
6. All voll, all voll [1:10]
Glogauer Liederbuch, um 1480
Die Pest
7. Palästinalied [5:10]
Walther von der Vogelweide, um 1200
Die Liebe
8. Ay, linda amiga [3:31]
Anonymous, Spanien 16. Jh.
9. Lamento di Tristano / Rotta [3:42]
Italien, 14. Jh.
10. Die Minne füget niemand [1:26]
Oswald von Wolkenstein, um 14.Jh.
Der Büsserzug
11. Alle psalite cum luja / Alleluja [2:00]
Anonymous, 13. Jh.
Die Mönche
12. Gaudete, Christus est natus [2:13]
Piae Cantiones, 14th. Jh.
Chárivári
13. Orientis partibus [2:45]
Beauvais, 13. Jh.
Die Ungläubigenecke
14. Mevlâna, Turkischer Marsch [5:12]
Traditionell Türkei
15. Janicarmarsch [2:14]
Traditionell Türkei
Das Tavernenspiel
16. Saltarello 3:21 [3:21]
Italien, 14. Jh.
17. Bacche, bene venies [4:30]
Carmina Burana, 13. Jh., CB 200
Der Ruf des Nachtwächters
18. Pabana [2:31]
Anonymous, Spanien 16. Jh.
ONI WYTARS
Marco Ambrosini — Nyckelharpa, Fidel, Pochette, Cister, Schalmei, Pommer, Gralla
Riccardo Delfino — Arpa doppia, Hakenharfe, Drehleier, Dudelsack, Gesang
Katharina Duntsman — Zarb, Davul, Bendir, Darbuka, Gongs, Gesang
Peter Rabanser — Oud, Kobosz, Chalumeau, Gralla, Dudelsäcke, Kaval, Gesang
Michael Posch — Blockflöten
Marc Lewon — Fidel, Laute, Gesang
Knud Seckel — Drehleier, Gesang
Kira Langlott — Gárdon
Sprecher: Thomas Renneberg
Aufnahme: Studio Katharco, Waldbuch 1997
CD-KZK 1
Das international bekannte Ensemble gibt seit 1983 im Bereich der Musik
aus Mittelalter und Renaissance ständig neue Impulse.
Überragende Kritiken zeugen von der erfolgreichen Arbeit der
Musiker aus Italien, Deutschland, Osterreich, Ungarn, Iran, Spanien und
den USA, die von Amerika bis Fernost ihr Publikum begeistern. Virtuose
Spielweise verbunden mit eigenwilligen Arrangements macht ihre Musik zu
einem authentischen und lebendigen Bindeglied, zur musikalischen
Brücke zwischen Orient und Okzident, den Traditionen der
Vergangenheit und der Gegenwart. Die erfahrenen Instrumentalisten und
Sänger wollen an Ungewohntes gewöhnen, die gemeinsamen
Wurzeln nicht vermischen, sondern verbinden und bereichern.
FEST — MUSIK — TANZ
Drei Begriffe, die nicht nur in, Mittelalter,
sondern zu allen Zeiten untrennbar verbunden waren, als Ausbruch der
Lebenslust, der Liebe und nicht zuletzt in schweren Zeiten zur
Zerstreuung und als Lohn für die täglichen Mühen des Alltags. Der nie
erstickte Drang zu feiern und zu tanzen, sei es als Zeremoniell in
höheren Gesellschaftsschichten oder als
Belustigung des gemeinen Volkes, bewirkte im Mittelalter eine enorme
Entwicklung der bis dahin von der Kirche eher abgelehnten weltlichen
Musik. Denn die Tanzmusik entflamme den Leib und verleitete zur
Unzucht. Im italienischen „TRECENTO" entstanden neue Tanzformen
wie „Saltarello", „Ductia" und „Rotta", etwas
später tanzte man in Frankreich und England zur „Bransle"
und rur „Pavane". Über die Musik der kleinen Leute, die auf
den Märkten von den Fahrenden, den Vaganten und Spielleuten
gespielt wurde, weiß man heute leider nur sehr wenig, da so gut
wie fast keine Aufzeichnungen davon überliefert sind. Die
Vokalmusik beschäftigte sich indes mit bewährten Themen wie
der „Minne", dem Krieg und der Politik; schon zu Lebzeiten
berühmte Minnesänger, wie z.B. Walther von der Vogelweide
oder Neidhard von Reuenthal erzählen von der „Maienzit" aber
auch von dem Kreuzzug in das „heilige Land''. Diese
Kreuzzüge sowie die Präsenz der Mauren in Spanien und
Süditalien hinterließen unüberhörbare Spuren in
der Musik des alten Europa, sie brachten uns neue Formen der Poesie und
eine Reihe bis dahin gänzlich unbekannter Musikinstrumente, wie
u.a. Laute, Fidel und verschiedenste Schlaginstrumente. Die Musik
dieser „Ungläubigen" war vielleicht auch die uns zu
hören, wenn Spielleute aus jenen Ländern vorbeikamen.
Diese Aufnahme, entstanden im Auftrags des Vereines „KRAMER, ZUNFT UND
KURTZWEYL", soll ein Panorama verschiedener Musikstile einer längst
vergangenen Zeit widerspiegeln. Sie entführt in die belebte Atmosphäre
eines Marktplatzes der Vergangenheit mit seinem Tagesablauf und all
seinen Klängen und Geräuschen und soll den Zuhörern vor allem
„Kurtzweyl" bereiten.
Arbeitsgemeinschaft
zur Erhaltung und Belebung
mittelalterlicher Kultur e,V.
Kramer, Zunft und Kurztweyl
Eure Ohren werden Augen machen!
...und Eure Seele wird tanzen,
denn „KRAMER, ZUNFT UND KURTZWEYL"
läßt Euch teilhaben an einem alle Sinne umfassenden
Spektakel.