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oniwytars.de
Verlag der Spielleute CD 0101
2000
1. [2:21]
Oyun Havasi Trad. türkish - Arabisch
2. [2:59]
Kilikien, Dienstag, der 10. Juli 1190
3. [4:23]
Como poden per sas culpas Cantigas de Santa Maria. 13. Jh., Spanien
CSM 166
4. [5:24]
Korrespondentenbericht
5. [10:51]
Bel fiore dança Codex Faenza, 14. Jh., Italien —
Girit Havasi Trad. Levante
6. [2:14]
Lobpreis des Kaisers (Petrus von Vinea)
7. [4:31]
Lob Friedrichs
De la crudel morte de Christo Laudario di Cortona, 13. Jh., Italien
8. [2:41]
Lamento de Tristano Anonym, 14. Jh., Italien
Friedrichs Liebeserklärung an Sizilien und Apulien
9. [1:40]
Rotta del Lamento di Tristano Anonym, 14. Jh., Italien
10. [7:21]
Friedrich schreibt an die Fürsten Europas
Stella splendens Llivre vermell de Montserrat, 14. Jh., Spanien
LV 2
11. [2:50]
Jalla mân Trad. arabisch, "Andalusische Schule"
12. [3:07]
Friedrich fordert dieFürsten zum Wilderstand gegen die Kirche des Papstes auf
Friedrich erklärt dem Papst den Krieg
13. [3:12]
Saltarello Anonym, 14. Jh., Italien
14. [6:31]
Friedrich fragt den Gelehrten Michael Scotus nach dem Wesen der Welt
Per troppo fede Codex Rossi, 14. Jh., Italien
Texte: Friedrich II., Thomas Hïft, Karsten Wolfewicz
Oni Wytars
Ensemble ONI WYTARS
Eine lange Vorbereitung war für dieses ungewöhnliche Projekt
nötig - man musste nicht nur die richtigen Musiker dafür
finden, sondern diesmal auch erfahrene Autoren und Sprecher. Marco Ambrosini, Peter Rabanser
Aufgenommen am 9. Sept. 2000 in der Ritterstiftskirche
Bad Wimpfen im Rahmen der 4. „Internationalen Festwoche der Alten Musik Bad Wimpfen".
Toningenieur: Ulrich Henschel
Tonmeister: Tilman Jörns
Digitalschnitt & Mastering: studio.katharco@gmx.net
Redaktion: Dagmar Munck-Sandner
Layput: C. Gramespacher, P. Rabanser
SWR>> Eine Coproduktion von Südwestrundfunk und Zunftmarkt
℗ 2001 by
Verlag der Spielleute Hofmann & Co. KG
Belinda Sykes — Gesang
Bernhard Landauer — Countertenor
Marco Ambrosini — Schlüsselfidel, Fidel
Ricardo Delfino — Harfe, Drehleier
Katharina Dustmann — percussion
Michael Posch — Schilf- und Blockflöten
Peter Rabanser — oud, Bağlama, Tammorra
Karsten Wolfewicz — Erzählung
1983 ist das Ensemble Oni Wytars aufgebrochen, eine Brücke
zwischen Orient und Okzident zu bauen und eine Synthese jener Elemente
und Traditionen zu schaffen, die seit Jahrhunderten die Musikkultur in
Ost- und Westeuropa beeinflussen und bereichern.
Uberragende Kritiken zeugen vom Erfolg der Musiker aus Italien,
Deutschland, Osterreich und Großbritannien, die
,,barfüßig musizierend" (WDR) von Amerika bis in den Fernen
Osten ihr Publikum in Konzerten und Festivals begeistern.
Das Instrumentarium des Ensembles reicht von Rekonstruktionen zum Teil
längst vergessener Instrumente des europäischen Mittelalters
und der Renaissance bis zu jenen, die bis zum heutigen Tag ihren Platz
in der traditionellen und klassischen arabischen Musik haben.
Karsten WOLFEWICZ
gilt als einer der profiliertesten Interpreten deutschsprachiger
höfischer Dichtung und Musik der Stauferzeit. Eigene zeitkritische
Dichtungen in Ausmaß und sprachlicher Markanz des
Hochmittelalters zeichnen eine besondere Seite Wolfewicz', der sich
auch im Denkmalschutz als engagierter Störgeist gegen das
Mittelmaß betätigt.
Zu seinen Auftritten auf nahezu allen bedeutenden mittelalterlichen
deutschen Burgen, in Stätten wie dem Aachener Dom oder
Ausstellungen wie „Artus - Aufbruch in die Legende" auf der
Ehrenburg addieren sich CD-Produktionen wie „Wir haben seinen
Stern gesehen" als offizielles Klangpanorama zum 750-jährigen
Kölner Domjubiläum.
Mein Augapfel
ist das südliche Königreich Apulien.
Alle irdische Süsse überschmeckt die Lieblichkeit
seines Landes. Ein Hafen ist es in den Flutungen
und unter Dornengestrüpp ein Lustgarten...
Friedrich II.,
seine Träume, seine Worte, seine Musik...
Vielen Dank an Thomas Höft und Karsten Wolfewicz für ihre
gefühlvolle und engagierte schöpferische Mitarbeit. Ihnen
gelingt es auf wunderbare Weise, Friedrichs Seele durch seine eigenen
sowie die von ihnen verfassten Texte neues Leben einzuhauchen.
Die schillernde Persönlichkeit Friedrichs, früher
Förderer der „multikulturellen Idee", war
gleichermaßen der abend- wie der morgenländischen Kultur
verbunden. Für das Ensemble Oni Wytars, gleichwohl durch seine
Besetzung international geprägt, war es eine spannende
Herausforderung, ihm eine Auswahl von Musik zu widmen, die sich vom
westlichen bis zum östlichen Mittelmeer ertreckt.
Von jeher stand in der islamischen und der christlichen Welt die
Vokalmusik im Vordergrund. Erst in der ersten Hälfte des 10.
Jahrhunderts bewirkten im Orient die Einflüsse u.a. der Perser,
Türken und Juden eine zunehmende Verbreitung der Instrumentalmusik
(# 1, 5).
Im christlichen Mittelmeerraum gab man zur Zeit Friedrichs II. der
Vokalmusik in Form von Marienliedern (#3, 10) und sogenannter Lauded
(#7) den Vorzug. Viele der Instrumente, die in dieser Aufnahme zur
Verwendung kommen, sind orientalischen Ursprungs oder deren
europäische Nachfahren. Orientalische Percussions- und
Bias-instrumente waren in Europa schon seit den ersten Kreuzzügen
bekannt, andere Instrumente kamen erst mit arabischen Musikern oder
heimkehrenden Kreuzrittern nach Europa.
Das Ziel dieses Konzertprogrammes ist, ein „musikalisch-lyrisches
Portrait" einer Epoche und eines Herrschers zu schaffen, der als Stupor
Mundi die Welt erstaunt und ein großes Erbe hinterlassen hat
-eine Hommage an Friedrich II.